PODCAST 25. Mai 2021
Precious Nnebedum gilt seit mehreren Jahren als fixer Bestandteil der Grazer Poetry-Slam-Szene. In ihren Texten beschreibt sie ihre Erfahrungen als junge Frau of color in Graz und spricht dabei auch unangenehme Themen wie Alltagsrassismus in Österreich an. 2020 wurde sie zu einer der Mitorganisatorinnen und Frontfrauen der Black-Lives-Matter-Bewegung in Graz, kürzlich wurde sie mit dem Exil-Literaturpreis ausgezeichnet.
„Seit der Demo habe ich auch eine Community, was ich davor nicht hatte.“ Für Precious Nnebedum ist es ganz besonders schön, mitzuerleben, dass durch ihr Engagement immer mehr Jüngere ermutigt werden, ebenfalls aktiv zu werden und ihre Geschichten auszutauschen, Artikel zu schreiben, oder bei einem Podcast mitzumachen.
Aus der Demo heraus wurde auch eine Gruppe gegründet, Tanaka, eine POC-Community, die nicht nur die alltägliche Realität der POC in Graz und Österreich zum Ausdruck bringt, um eine bessere Gegenwart und Zukunft zu schaffen, sondern auch als Auffangnetz und Orientierungshilfe für Leute agiert, die neu nach Österreich kommen.
Neben ihrem sozialen Engagement ist die junge Grazern nach wie vor begeisterte Poetry-Slammerin. An diesem Format liebt sie vor allem die Freiheit: „Es wird einem selten etwas vorgeschrieben“ – eine Freiheit, die sie sehr schätzt und die die Kunst ihrer Meinung nach auch braucht. Nicht zuletzt findet sie auch das Zeitlimit eine gute Sache, da den Vortragenden beim Poetry Slam nur eine begrenzt Zeit zur Verfügung steht, um das Publikum zu beeindrucken.
Mehr dazu im neuen Podcast-Interview auf Das Litrophon:
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Precious Nnebedum wurde 1999 in Nigeria geboren und ist ebendort und in Österreich aufgewachsen. Als Künstlerin und Aktivistin ist sie seit mehreren Jahren ein Fixstern der Grazer Slamszene, zweifache österreichische U-20-Vize-Meisterin. Sie schreibt auf Englisch, Deutsch und Englisch. 2020 erhielt sie den Exil-Literaturpreis, 2021 den Grazer Frauenpreis.