Rosemarie Poiarkov über ihr liebstes Kinderbuch

von Rosemarie Poiarkov

Als Kind gab es für mich die Bücher, die wir aus der Stadtbücherei ausliehen und die ich oft schnell wieder vergessen hatte, und die Bücher, die wir zu Hause hatten, von denen ich viele wieder und wieder las: Pixiebücher, von denen ich besonders die mochte, die eine einfache Geschichte aus dem Alltag erzählten. Märchenbücher, besonders ein altes, dickes, mit teils farbigen Bildern, die durch Seidenpapier geschützt waren (Märchen ließ ich mir lieber vorlesen).

Und dann gab es Bücher, die es aus welchen Gründen auch immer in unser Kinderzimmer geschafft hatten. Zum Beispiel die „Wer-weiß-Bücher“: „Wer weiß, was in der Nacht geschieht?“ habe ich geliebt. 

Eines meiner Bücher mochte ich schon allein wegen der blauen Schreibschrift, in der es gedruckt war, sehr gerne, und weil ich es noch habe, kann ich auch den Titel und die Autorin nennen: „Das Hündchen Quirlewitt“ von Martha Schlinkert. Erst als ich es jetzt durchblätterte, fiel mir wieder ein, wie sehr es mich in die Geschichte hineingezogen hatte, wenn das Männlein und das Hündchen, die die Hauptfigur, ein Mädchen, aus Korken gebastelt hatte, zum Leben erwachten und das Mädchen auf eine Reise mitnahmen.

Als ich so 8, 9 Jahre alt war, kamen dann noch die Bücher dazu, die ich mir von meiner besten Freundin lieh: „Tina und Tini“ von Enid Blyton lieferte uns so manche Inspiration für unsere gemeinsamen Nachmittage; in der Stadtbücherei konnte man solche Bücher damals nicht ausleihen. 


Rosemarie Poiarkov, geb. 1974 in Baden bei Wien, lebt in Wien. Schreibt Prosa, Theatertexte und Hörspiele und arbeitet bei Performances mit. Zuletzt erschienen: „Aussichten sind überschätzt“ (Residenz 2017) und das Jugendbuch „Rote Zitronen“ (Edition fabrik.transit 2023, auch als E-Book erhältlich). rosemariepoiarkov.net

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