Fabian Navarro ist Autor, Slam Poet und Kulturveranstalter. Er tritt seit 2008 bei Lesebühnen und Poetry Slams auf, gewann mehrere Landesmeisterschaften und wurde bei den deutschprachigen Poetry Slam Meisterschaften 2017 Vize-Meister. Doch wie kam er eigentlich zum Poetry Slam und was macht dieses Format so besonders für ihn?
Wie bist du zum ersten Mal mit Poetry Slam in Berührung gekommen?
Das war 2008, als ich noch in die Schule ging. Im Unterricht zitierten ein paar Mitschüler aus einem YouTube-Video – eine Aufzeichnung vom WDR Poetry Slam. Kurz darauf erfuhr ich, dass es in einer Stadt in der Nähe Poetry Slam gab. Ich habe mir eine Live Veranstaltung angesehen und beim nächsten Mal mitgemacht.
Was macht für dich das Besondere an diesem Format aus?
Einerseits mag ich, dass es ein Format mit schnellen und niedrigschwelligen Abläufen ist. Wenn ich Texte für klassische Literaturwettbewerbe schreibe oder Romane veröffentliche, dann sind die Abstände zwischen dem Schreiben des Textes und einer Reaktion auf die Texte quälend lange. Beim Poetry Slam kann ich einen Text am Nachmittag fertigstellen und ihn am gleichen Abend präsentieren. Auch mag ich den Grundgedanken, dass auf, vor und neben der Bühne gegenseitiger Respekt herrscht sehr.
Welche Performance hat dich am meisten beeindruckt?
Das ist eine so schwierige Frage, weil ich jetzt wirklich viele Texte gehört habe und ich am liebste 10 Texte nennen würde. Also ich fand den Finalauftritt von Tanasgol Sabbagh bei den deutschsprachigen Meisterschaften 2019 in Berlin unfassbar gut. Aber auch die Team-Auftritte von Kirmes Hanoi (Jonas Scheiner & Henrik Szanto) aus Wien finde ich jedes Mal auf’s Neue beeindruckend.