Raoul Eisele

Sich für ein Buch zu entscheiden, ist und wird immer schwer sein – egal ob es durch ein Genre eingegrenzt ist oder das Lieblingsbuch der Kindheit sein soll.
Ein paar wenige Titel sind jedoch stärker hängen geblieben als andere: Mira Lobe war mit Sicherheit jene Autorin, die mich sehr prägte -„Bimbulli“ oder „Das kleine Ich bin Ich“ habe ich sehr geliebt, nicht nur weil man auch die Figuren basteln konnte und sie so zum Leben erweckte, sondern wegen der Sprache, des Rhythmus, weil man so noch tiefer in die Geschichte eintauchen konnte und natürlich nicht zu vergessen, sind die Illustrationen, die für ein Kinderbuch unerlässlich sind.

Etwas abseits davon gab es sicher nichts Schöneres als Sam MacBratneys „Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab“ – ich bekomme jetzt noch feuchte Augen, wenn ich an den Satz „bis zum Mond und wieder zurück“ denke. Natürlich hatte ich auch „Frederick“ von Leo Lionni zuhause, ebenso wie den „Regenbogenfisch“ von Marcus Pfistner, aber auch Bücher wie „Diddls Endlosmärchen“, stark geprägt von der Zeit als man noch Diddl-Blätter sammelte und tauschte, ich hatte eine ganze Mappe davon und „Die Moonshinegang: Kuscheltiere in geheimer Mission“ von Edith Schreiber-Wicke lange Zeit immer dabei. Und ohne ihn zu vergessen, natürlich vieles von Thomas Brezina und all jenen Autor*innen wie Astrid Lindgren, Otfried Preußler, Erich Kästner, Antoine de Saint-Exupery, Hans de Beer und all jene, die ich noch gerne anführen würde, der Platz dafür jedoch fehlt.
Raoul Eisele, geb. 1991 in Eisenstadt, lebt und schreibt in Wien. Studierte Germanistik und Komparatistik und arbeitet zur Zeit freiberuflich als Dramaturg und Regieassitent an diversen Theaterprojekten mit. Sein Debüt gab er mit dem Lyrikband „morgen glätten wir träume“ (Edition Yara 2017). 2019 erhielt er den Lyrikpreis der Energie-Burgenland, den 2. Preis der Lyrik bei den Lecher Literaturtagen und wurde mit dem 3. Platz des nordhessischen Autorenpreises ausgezeichnet. 2020 ist er Teil der Anthologien „Jahrbuch der Lyrik“ (Schöffling & Co.) und „Junge Literatur Burgenland“ (edition lex liszt 12).