REZENSION Barbara E. Seidl, 21. September 2023

Nach Noch mehr Lärm und Baby, you can drive my car hat die steirische Edition Kürbis nun abermals eine Anthologie vorgelegt, die sich mit einer Facette der Popkultur auseinandersetzt: dieses Mal geht es um das Verhältnis zwischen Mensch und Tier.

Wie immer untermalt von einer großartigen Playlist, die, über QR Code abrufbar, allerhand musikalischer Leckerli bereithält, widmen sich die vierundzwanzig Beiträge den Herausforderungen des Zusammenlebens von Mensch und Tier.

Sie werden vermenschlicht, studiert, als Musikinstrument missbraucht und als Ware angesehen. Die teils sehr skurilen Geschichten, Gedichte und Anekdoten erzählen nicht nur von Tierliebe sondern bezeugen mitunter auch das Tierische im Menschen.

Da hilft es den Hühnern letztendlich nichts, wenn sie auf Mario Schlembachs Aussiedlerhof „What’s Eggs got to do with it“ trällern, am Ende zählt für viele trotzdem bloß, wie knusprig die Panier ist. Dabei sind Hühner, wie Andrea Stift-Laube betont, vielseitige Tiere, die auch als Mäusejäger eingesetzt werden können. Es ist wahrlich ein Katzenjammer, wie mit Tieren umgegangen wird. Da schurren die Kätzchen bei Markus Köhle liebliche Symphonien und schon landen sie bei Wolfgang Pollanz im Katzenklavier. Ob Hund, Pferd, oder Rind – sie alle müssen mit ihren menschlichen Gefährten nachsichtig sein, denn nicht jedes ihnen gewidmete Lied ist Musik in ihren Ohren.

Ein abwechlungsreiches, bereicherndes Lesevergnügen mit Beitragen von Franzobel, Daniel Wisser, Irene Diwiak, Cordula Simon, Austrofred, Domenika Meindl, Wilhelm Hengstler, Markus Köhle, Helwig Brunner, Gabriele Kögl, Sabine Schönfellner, Sophie Reyer, Mario Schlembach, Andreas Unterweger, Andrea Stift-Laube, Markus Mörth, Mario Hladicz, Franz Reisecker, Gabriel Schmidt, Heimo Mürzl und Wolfgang Pollanz.